Bio-Infos

Warum denn Bio aus deiner Region?

Viele Menschen kaufen regelmäßig oder zumindest ab und zu Bio-Produkte. Für sie ist wichtig, dass Tiere artgerecht gehalten werden und Obst und Gemüse möglichst wenig mit Schadstoffen belastet sind. Immer mehr Menschen wollen auch wissen, woher die Lebensmittel kommen und wie sie produziert wurden. In der Region angebautes Obst und Gemüse kann länger ausreifen. Nach der Ernte hat es kurze Transportwege zum Verkauf und kann dadurch frischer angeboten werden. Wer Fleisch, Geflügel oder Eier direkt von Höfen aus der Umgebung kauft, kann sehen, wie die Tiere gehalten werden. Das schafft Transparenz und Vertrauen. Direktvermarktung von Bio-Lebensmitteln trägt zudem zum Erhalt der Landwirtschaft und des Lebensmittel verarbeitenden Handwerks und damit zur Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Region bei.

Was ist biologischer Landbau?

Der biologische Landbau ist eine besonders Umwelt und Ressourcen schonende Form der Landwirtschaft. Biolandwirte sind bestrebt, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften und werden daher in besonderer Weise den Anforderungen einer nachhaltigen Landwirtschaft gerecht.

Folgende Aspekte kennzeichnen den biologischen Landbau:

  • Auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel wird verzichtet.
  • Durch organische Düngung und vielseitige Fruchtfolge wird die Bodenfruchtbarkeit erhalten oder gesteigert.
  • Flächengebundene Tierhaltung sorgt für ausgewogene Nährstoffkreislaufe.
  • Tiere werden artgerecht mit viel Bewegungsfreiheit gehalten. Die Fütterung ist biologisch ausgerichtet.
  • Die Verwendung von Gentechnik ist verboten.
  • Die Weiterverarbeitung der Lebensmittel erfolgt nach strengen Vorgaben.
  • Es werden weniger Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffe bei der Weiterverarbeitung von Öko-Produkten eingesetzt.

Die detaillierten Vorschriften zur Herstellung von Bio-Lebensmitteln sind europaweit einheitlich in den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau geregelt.

Diese Verordnung enthält die Mindeststandards für den Anbau und die Verarbeitung pflanzlicher und tierischer Lebensmittel.

In Rheinland-Pfalz wirtschaften über 600 Betriebe nach diesen Richtlinien des ökologischen Landbaus. Viele Betriebe sind zudem in den Verbänden des ökologischen Landbaus organisiert und halten strengere Richtlinien ein.

Was darf sich “Bio” nennen?

Wenn in der Verkehrsbezeichnung auf der Ware “Bio” oder “Öko” erscheint, muss das Produkt den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau genügen.

Folgende geschützte Bezeichnungen für Öko-Lebensmittel dürfen laut EG-Öko-Verordnung auf der Verpackung erscheinen:

“kontrolliert biologisch”

“kontrolliert ökologisch”

“biologisch-dynamisch”

“biologisch-organisch”

oder kurz “bio” oder “öko”

Andere Bezeichnungen wie “aus kontrolliertem Anbau”, “rückstandskontrolliert” oder “ungespritzt” weisen nicht auf echte Bio-Produkte hin!

Auf verpackten Bio-Lebensmitteln muss das EU-Bio-Logo erscheinen. In Deutschland darf zusätzlich das staatliche Bio-Siegel verwendet werden. Etwa 65.725 unterschiedliche Bio-Produkte von 4.150 Anbietern tragen inzwischen das Bio-Siegel.

Ein weiterer eindeutiger Hinweis auf ein echtes Bio-Produkt ist die Codenummer der Kontrollstelle, die auf der Verpackung jedes Öko-Lebensmittels zu finden ist: z. B. DE-ÖKO-0xx steht für in Deutschland kontrollierte Produkte, wobei die letzten drei Ziffern für die Nummer der Kontrollstelle stehen. Zusätzlich muss erkenntlich sein, ob die Inhaltsstoffe des Produktes aus EU- oder Nicht-EU-Landwirtschaft oder aus einer Kombination von beiden sind.

Unterschiedliche Anforderungen haben die Anbauverbände des ökologischen Landbaus. Ihre verbandseigenen Richtlinien gehen aber deutlich über die Bestimmungen der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbauhinaus und werden gesondert kontrolliert. Bekannte Anbauverbände sind Bioland, Demeter, Ecovin, Naturland, Gäa, Biopark, Bio-Kreis, Ecoland.

Wie werden Bio-Lebensmittel kontrolliert?

Bio-Höfe und Lebensmittel verarbeitende Betriebe, die Bio-Produkte herstellen und vertreiben, werden mindestens einmal jährlich von einer staatlich zugelassenen privaten Kontrollstelle überprüft. Zusätzlich werden unangekündigte Kontrollbesuche durchgeführt. Dabei wird die Buchführung hinsichtlich eingekaufter Betriebsmittel oder Rohstoffe für die Verarbeitung kontrolliert, ebenso wie der Zukauf von Tieren oder Aufzeichnungen zur Tierhaltung. Außerdem werden Felder und Ställe begutachtet und bei Bedarf auch Proben für Rückstandsuntersuchungen gezogen. Auch die Verkäufe an verarbeitende Betriebe und Endverbraucher werden geprüft und mit dem Rohstoffbezug abgeglichen. Dadurch sollen Missbrauch und “wundersame” Vermehrung ausgeschlossen werden. Bio-Betriebe, die einem Öko-Anbauverband angehören, werden zusätzlich auf die Einhaltung der verbandseigenen Produktionsbestimmungen kontrolliert.

Was macht Bio-Lebensmittel teurer?

Die ökologische Wirtschaftsweise zieht im Pflanzenbau geringere Erträge und in der Tierhaltung niedrigere Produktionsleistungen nach sich. Gleichzeitig geht sie mit einem höheren Arbeitskräfteaufwand einher. Bei der Tierhaltung ist die vorgeschriebene Stallfläche pro Tier größer und es muss ein zusätzlicher Auslauf ins Freie gewährt werden. Auch die benötigte Futterfläche im Anbau ist größer, die Mastzeit dauert länger. Die Handelsstrukturen sind aufwändiger, da beispielsweise die Verarbeitung der Erzeugnisse eher in kleineren Handwerksbetrieben erfolgt. Die Vermarktungsstrukturen sind teilweise noch nicht so effizient wie im Lebensmittelhandel allgemein. Wichtig in diesem Zusammenhang: Beim konventionellen Lebensmittelangebot sind die ökologischen und sozialen Folgekosten der Erzeugung nicht im Lebensmittelpreis enthalten. So wird beispielsweise die Entfernung von Pflanzenschutzmitteln, Phosphaten und Nitraten, die beim konventionellen Anbau in das Grundwasser gelangen, durch Steuergelder finanziert.

Bio-Lebensmittel einzukaufen ist oft eine Frage der persönlichen Einstellung und Prioritäten In der Haupterntezeit bieten Direktvermarkter eine breite Palette an regionalem Obst und Gemüse preisgünstig an. Bio-Lebensmittel aus der Region und der Saison sind daher die optimale Wahl.

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